Raus aus den Federn! Die freundliche Inderfamilie, mit denen wir zwei Wochen das Appartement in Melbourne geteilt haben, ist am Tag unserer Abreise extra um 4:30 Uhr mit uns aufgestanden, um uns zu verabschieden. Der Mann des Ehepaares bestand sogar darauf, uns zu helfen, das Gepäck zur Zugstation zu bringen. Was für herzliche Menschen. Danach ging alles ganz schnell und wir waren schon im Flieger auf dem Weg ins Zentrum Australiens. Leider hatte ich das Schnickschnackschnuck um den Fensterplatz gegen René verloren und konnte nur von der Mitte hinauslinsen. René wusste schon warum er auf Schere gesetzt hat 🙂
Das dürre Outback ist schon aus der Luft gewaltig. Alice Springs begrüßte uns Mittags mit Sonnenschein, einem wolkenlosen blauen Himmel und 20℃.
Nachdem wir im Toddy’s Backpackers eingecheckt haben, ging es erstmal ins ‚Stadtzentrum‘. Alice Springs habe ich mir bei weitem ausgestorbener vorgestellt. Statt nur einem Tante Emma Laden, Aborigines und einer überteuerten Tankstelle, gab es viele Geschäfte, Cafés, Supermärkte, eine Besucherinformation, Sportclubs und neben Aborigines auch viele Nicht-Ureinwohner.
Was als Telegraphenstadt begann, hat sich zu einer richtigen Kleinstadt entwickelt. Da die ‚The Rock Tour‘ am nächsten Tag startete und wir eh voll müde waren, ging es früh ins Bett.
The Rock Tour Tag 1 Der Tag begann für uns morgens um 4 Uhr mit der vorerst letzten Dusche. Bevor unsere Gruppe von Alec, dem Tourguide abgeholt wurde, haben wir alle Pullover angezogen und heißen Tee abgefüllt, denn im Zentrum Australiens ist es im Winter Nachts arschkalt. Im Bus haben wir zunächst weitergeschlummert während uns Alec Richtung Kings Canyon gefahren hat. Nach zwei Stunden Fahrt entlang des Stuart Hwys erreichten wir das Mount Ebenezer Roadhouse.
Hier wurde nur getankt, damit wir auch wirklich am Kings Canyon ankommen. Nach weiteren drei Stunden Fahrt waren wir am Ziel und starteten den 7km langen Rimwalk. Beim zunächst steilen Aufstieg wäre ein Sauerstoffzelt nicht schlecht gewesen 🙂 Oben angekommen, wanderten wir um den Kings Canyon vorbei an Schluchten, atemberaubenden Aussichten in schwindelerregender Höhe, Heilpflanzen der Aborigines und der kontrastreichen, grünen Oase, dem Garten von Eden.
Zurück im Bus ging die wilde Fahrt in Richtung Bushcamp weiter. Am späten Nachmittag stoppten wir mitten im nirgendwo am Straßenrand, um für die Nacht Feuerholz zu sammeln. Wir sollten nicht einfach abgebrochene Äste aufsammeln, sondern wortwörtlich die vertrockneten schmalen Bäume aus dem Boden rausreißen.
Danach hat uns Alec gezeigt, wie die Aborigines früher im Busch überlebt haben. Bushtucker – Buschnahrung war dabei ganz wesentlich. Also legte er die Wurzeln des ‚Witchetty Busches‘ frei und suchte darin nach den ‚Witchetty Maden‘. Kurz darauf fand er die ein oder andere Made, die von den Männern der Gruppe verschlungen wurde.
Neben einer älteren Frau hat sich eine Chinesin getraut – hätte uns auch gewundert wenn nicht :D. Schon beim Zusehen bekamen wir Mädels einen Brechreiz.
Nachdem der Hunger Einiger vorerst gestillt war, haben wir Bier besorgt und fuhren weiter zum Camp. Im Buschcamp, das dem Namen nach mitten im Busch fernab von Straße, Zivilisation und Toiletten war kümmerten sich die Männer um das Feuer und die Frauen um’s Essen. Wenn das mal keine klare Rollenverteilung ist!
Nachdem alles geschnippelt war, saßen wir alle in Kreisform auf den Swags um das Feuer, während Alec das Essen in Töpfen auf Kohle kochte. Ein Glück waren das Chilli con Carne, der Reis und das Gemüse gut gewürzt. So haben uns nicht nur Bier und Feuer eingeheizt. Ein, zwei Stunden wurde noch gequatscht bis sich alle in den Swag einmummelten. Vorher zeigte uns Alec die drei Tipps gegen unangenehmen Tierbesuch.
Tip 1: Kreis um den Swag ziehen. Schlangen nehmen einen Temperaturunterschied von Boden und Körper war. Der Kreis lässt auf ein großes ‚Tier‘ deuten, wodurch zum Beispiel Schlangen die Beutejagd woanders fortsetzen.
Tip 2: Salz entlang des Kreises streuen. Damit ist man vor sämtlichen Kriechtieren sicher!
Tip 3: Welche tierische Gefahr gibt es noch? Wilde Dingos. Damit sich der ultimative Schutz entfaltet, muss Urin entlang des Kreises verteilt werden. Dem Geruch wegen sind wir dieses Risiko eingegangen. Denn No Risk, No Fun. Die Australier haben uns schon bei der Umsetzung von Tip 1 und 2 ausgelacht 😀
Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie schön der Sternenhimmel war. Ohne zu übertreiben denke ich, es war der schönste und klarste, den ich je gesehen haben.
The Rock Tour Tag 2 Um fünf Uhr hat uns Alec geweckt. Das Timing war gut, weil wir ein paar Minuten früher wegen der Kälte wach wurden. Es gab Frühstück und am Lagerfeuer konnten wir uns aufwärmen. Danach fuhren wir eine Stunde zum ‚Ayers Rock Resort‘, um dort warm zu duschen. Anschließend sind wir in den Kata Tjuta Nationalpark zu den ‚Olgas‘ gefahren und konnten auf dem Weg dorthin schon einen Blick auf den Uluru werfen❤
Der Tag startete beim 7,4km Walk durch das ‚Valley of the Winds‘ im Kata Tjuta Nationalpark aktiv. Spätestens jetzt ist klar, dass das Outback weitaus mehr zu bieten hat als den Uluru.
Die Kata Tjutas zu deutsch viele Köpfe (genauer gesagt 36) waren atemberaubend. Viel mehr muss bei den Aufnahmen nicht gesagt werden! Es war so magisch und im Nachhinein ist es fast unwirklich dort gewesen zu sein.
Nach der Wanderung gab es Essen beim Informationszentrum am Fuße des Uluru und wir konnten viele interessante Dinge über die Kultur und Geschichten der Aborigines erfahren. Nach einer kleinen Runde entlang einiger Höhlenmalereien und Schluchten sind wir zum Sonnenuntergang etwas weiter weg gefahren, um das Farbspiel des Ulurus perfekt genießen zu können.
Fakt ist, der Uluru ist nicht nur irgendein Stein und zieht nicht nur die Aborigines in den Bann!
Züruck im Ayers Rock Resort saßen wir mit der ganzen Gruppe in Kreisform um das Lagerfeuer und haben das lustige Trinkspiel ‚Chicken Headsets on‘ gespielt. Je später der Abend, desto öfter konnte man sich nicht mehr an Spielregeln erinnern 🙂
The Rock Tour Tag 3
Im Swag wurde es in der Nacht ganz schön eisig, aber wann schläft man schonmal in der Nähe vom Uluru?! Am dritten Tag frühstückten wir Parkplatz des Uluru und beobachteten die Sonne aufgehen.
Anschließend liefen wir 11 Kilometer am Fuße entlang des Uluru. Am Fuße des Ayers Rock konnte man viele Touristen beim Besteigen des ‚Stein‘ beobachten. Obwohl die Aborigines ausdrücklich darum bitten, ihren heiligen Uluru nicht zu besteigen, gibt es noch viele, die diesen Wunsch nicht respektieren. Das Besteigen ist generell ‚erlaubt‘. Die Aborigines stimmen zwar dafür, es ganz zu verbieten, allerdings befürchtet der Vorsitzende des Uluru-Gremiums ein Sinken der Besucherzahl, da viele Touristen denken, dass es neben dem Besteigen nichts zu erkunden gibt. Die Gremiummitglieder konnten sich darauf einigen, dass sobald weniger als 20% der Besucher den Uluru besteigen, es verboten wird. Derzeit klettern noch 30% der Touristen auf den Uluru. Wir haben es nicht gemacht. Der Grad der Respektlosigkeit liegt beim ‚Besteigen‘ eines Altares in unseren Kirchen durch einen Aborigine.
Nach dem letzten Blick auf den bezaubernden Sandstein fuhren wir zurück in Richtung Alice Springs. Unterwegs stoppten wir einer wunderschönen roten Sanddüne, dem Salzsee ‚Lake Amadeus‘ und einer Kamelfarm.
- Rim Walk, Kings Canyon
- Rim Walk, Kings Canyon
- Gewaltige Weite
- Felsbrocken, Kings Canyon
- Kings Canyon
- Schluchten
- Was für ein Kontrast.
- Atemberaubend!
- Schnell weg von der Klippe
- SOS-Station im Nirgenwo, Kings Canyon
- Ghost Gumtree, Kings Canyon
- Kings Canyon
- Zwei Wanderer, Kings Canyon
- Rocks, Kings Canyon
- Im Outback ist nicht alles trocken.
- Kings Canyon
- Im Kings Canyon die Beine baumeln lassen.
- Basewalk am Uluru
- Basewalk, Uluru
- Uluru’s Narbe – Climb
- Rote Sanddünen
- Dingo auf der Kamelfarm
- Kamel
- Basewalk, Uluru
- Höhlen, Uluru
- The Rock Tour Gruppe
Wunderschöööön!!! 🙂 So wahnsinnig toll, was ihr alles erlebt :)))) Und Lischen deine Haare sind wunderschön lang <3