Die Great Ocean Road, eine der meist fotografiertesten Küsten Australiens ist das ‚Must Do‘ für den perfekten Roadtrip. Es führt Touristen entlang der weltbesten Surfspots, Regenwäldern, verschlafenen Küstenorten, apfelgrünen Wiesen, Farmen, Lehmstein Klippen und last but not least den bekannten 12 Aposteln. Die 243 km lange Great Ocean Road gehört zum australischen Kulturerbe und wurde zwischen 1919 und 1932 von Soldaten zum Gedenken an die Gefallenen des 1. Weltkrieges erbaut.
Wir starteten letzten Sonntag in Geelong und fuhren über Torquay, der Hauptstadt des Surfens und dem ‚Beginn‘ der Great Ocean Road. Dabei machten wir einen Abstecher in das bekannte Surfmuseum.
Weiter ging die Fahrt entlang Bell’s Beach, an dem die Rip Curl Pro Surf Wettbewerbe stattfinden.
Auf unserem weiteren Weg lagen unter anderem die kleineren Orte Anglesea, Aireys Inlet und Lorne.
In Lorne haben wir einen leckeren Kaffee getrunken und die vielen Gelbhaubenkakadus beobachtet. Der arme Postie musste anschließend ordentlich pusten, als er uns den steilen Berg zum Teddy’s Lookout hochgefahren hat. Der Ausblick hat alles wett gemacht 🙂
Durch Apollo Bay sind wir schnell durchgefahren, weil es allmählich dämmerte und wir noch im Hellen am Campingspot ‚Johanna Beach‘ ankommen wollten. Dort mussten wir uns erstmal drei Pullover und ’ne Jacke anziehen, um beim Kochen nicht einzufrieren. So niedrige Temperaturen sind wir nach der Zeit in Queensland gar nicht mehr gewohnt. Trotz kalter Nacht, konnten wir einen zauberhaften und klaren Nachthimmel beobachten und fotografieren!
Nachdem wir am nächsten Morgen von den lebensmutigen und kälteresistenten Surfern geweckt wurden, ging es weiter zum Cape Otway Lighthouse, dem zweitsüdlichsten Punkt Australiens (Tasmanien ausgeschlossen). Cape Otway ist für die vielen Schiffsbrüche im 18./19. Jahrhundert bekannt, wodurch der Name ‚Shipwreck Coast‘ entstand.
Anschließend bestaunten wir die 12 Apostel, dem Highlight der Great Ocean Road.
Es stimmt, es sind nicht 12 Apostel und waren es auch bei ihrer Entdeckung in den 60er Jahren schon nicht. Je nach dem von welchem Aussichtspunkt man guckt, konnten wir 9 zählen. Die Apostel sind definitiv ein Wunder der Natur. Sehr beeindruckend welchen Veränderungen und Einwirkungen die Felsen unterliegen!
Sehr schön waren auch die Loch Ard Gorge (eine Bucht, in der vor ein paar Jahrhunderten ein Schiffsbrüchiger angespült wurde), die London Bridge und Le Grotto am Ende der Great Ocean Road.
Fotografieren macht hungrig. Daher schlugen wir in Warrnambool, dem Ende der Great Ocean Road beim Dominos $5 Pizza-Angebot zu. Eine ofenfrische $5 Pizza sollte man sich bei den australischen Preisen auf gar keinen Fall entgehen lassen 🙂 Am gleichen Abend besuchten wir Shannon und Josh, mit denen wir schon auf der Ziegenfarm gearbeitet haben. Nachdem die beiden gekündigt haben, sind sie nach Victoria auf eine Kuhfarm in Küstennähe gezogen. Wie in Farmzeiten durfte der Bundaberg Rum mit Cola nicht fehlen 🙂 Im beheizten Haus zu schlafen, war schon Luxus und Shannon’s drei flauschige Babykatzen hatten es mir angetan. Am nächsten Morgen bekamen wir noch einen kleinen Farmrundgang, ich durfte einen Ute (=Utility Van – Pickup) fahren und war Beifahrer auf dem Quad mit Shannon. Damit heizten wir durch den Matsch auf dem riesen Grundstück…die Kuhkacke klebt mir jetzt noch im Haar. Das war ’nen Witz 🙂 Anschließend machten wir uns in Richtung Melbourne auf und fuhren zum Apartment von Lucy nach Box Hill, bei der wir ein Zimmer gebucht haben. Lucy ist Asiatin, Mitte 30 und wohnt in dem riesigen Haus mit ihrer Familie. Ihre Familie spricht kein Englisch, weswegen wir uns mehr oder weniger mit Händen und Füßen verständigen. Lucy vermietet noch 4 andere Zimmer, von denen eins eine Familie aus Indien bewohnt. Sehr nette Menschen und ein witziger Kulturmischmasch 🙂 Hier in Melbourne verkaufen wir unseren Postie und fliegen danach ins ‚Red Centre‘.
Liebste Grüße & bis bald.